"CDU wollte Hauptschule missbrauchen - Forderungen nach mehr Umweltschutz doppelzüngig", so lauteten die Schlagzeilen in einem Artikel in der Ausgabe Kritisch Nr. 46, im September 1991. Worum ging es?
"Die Abschlussklassen der Roncalli-Hauptschule sollten zum Abschluss einer Projektwoche zum Thema Umweltschutz an einer Umweltaktion der CDU teilnehmen und Dreck und Müll einsammeln. Landwirte sollten dafür ihre Fahrzeuge zur Verfügung stellen. Ausgedacht hatte sich das Helmut Emmerich (CDU-Ortsvorsitzender). Obwohl das Agieren von Parteien in Schulen und das Teilnehmen während des Unterrichts an parteipolitischen Aktionen schulaufsichtlich nicht erlaubt ist, wurde die Rektorin Bennemann vom stellvertretenden Rektor Wentingmann nach Gesprächen mit Emmerich überredet, an der CDU-Aktion teilzunehmen. Frau Grütter (Lehrerin (CDU) sollte die Aktion leiten. Die SPD intervenierte und drohte mit schulaufsichtlichen Konsequenzen. Was wäre, so war die Frage, wenn SPD und UWG ähnliche Aktionen planen und eine Teilnahme von Schülern wünschten?
Die Schule erkannte ihren Fehler und zog ihre Teilnahmezusage zurück. Die CDU-Mitglieder mussten nun Dreck und Abfall selbst aufsammeln. Es kam so einiges zusammen, was Martha Grütter zu der richtigen Bemerkung in der Presse veranlasste, dass das Umweltbewusstsein der Bürger weiter zu schärfen sei. Sie kam sogar zu der Erkenntnis, dass man auf allen Ebenen dem Umweltschutz mehr Rechnung tragen müsse. Sebst die Bildung eines Umweltausschusses durch den Rat der Gemeinde Südlohn wollte sie nicht mehr ausschliessen. Da hat sie aber die Rechnung ohne den Vorsitzenden Emmerich gemacht. Einen entsprechenden Antrag der SPD vom 15.02.1990 lehnte die CDU-Fraktion auf Weisung von Helmut Emmerich ab:"
"Abgelehnter Antrag: Der ökologische Umbau unserer industrialisierten Gesellschaft ist zur Hauptaufgabe und zur Überlebensfrage der Menschheit geworden. Dies bedeutet globale, aber auch regionale und örtlichen Steuerungsinstrumente zu entwickeln, die bei Entscheidungsprozessen mitwirken oder diese beeinflussen und bestimmen.
Die Aufgaben einer Kommune werden immer vielfältiger und komplexer. Sie erfordern nicht nur Fachwissen, sondern auch den Willen zur Zusammenarbeit. Die SPD-Fraktion hat nach der Kommunalwähl mit der CDU besprochen, im Laufe der Legislaturperiode die Bildung eines Umweltauschusses zu erwägen. Die SPD-Fraktion stellt hiermit den Antrag zur Bildung eines Umweltausschusses. Sie bietet der CDU/UWG den Vorsitz, bzw. stellv. Vorsitz des Ausschusses an."