1989 war ein erfolgreiches Jahr für die SPD Südlohn/Oeding. Erstmals errang sie fünf Ratsmandate (Joachim Musholt, Erwin Aust, Christa Musholt, Bernhard Späker und Andreas Langheim, für den später Siegfried Reckers nachrückte). Die SPD konnte ihren Stimmenanteil 1989 gegenüber 1984 um 3,75 % auf 19,03 % steigern. Joachim Musholt errang, erstmals für die Südlohner SPD, ein Kreistagsmandat und erzielte 21,95 % Stimmen. Ein Zuwachs gegenüber 1984 um 7,77%.
Zu Beginn der Legislaturperiode arbeiteten SPD und CDU zusammen. In Kritisch Nr. 43, Nov. 1989, begründete die CDU-Fraktion in einer Presseerklärung die Kooperation (hier ein Auszug) folgendermaßen. "Die CDU Südlohn-Oeding wird mit der Einstimmenmehrheit im Rat die Fortentwicklung der Gemeinde auf breiter Basis betreiben. Hierbei wird die CDU mit der SPD um gute Lösungsmöglichkeiten ringen. Eine Kooperation mit der UWG ist nicht möglich. Es fehlt an Gradlinigkeit und konstruktiven kommunalpolitischen Zukunftsvorstellungen zum Wohle beider Ortsteile. Dies war in einem Gespräch mit der UWG nicht erkennbar. Durch eine bewusste Irreführung der Oedinger Wähler vor der Wahl durch die UWG, wurde dem Zusammenhalt und der Eintracht beider Ortsteile schwer geschadet. Ein Flugblatt der UWG, das es nur in Oeding gab, wurde den Südlohner Bürgern bewusst vorenthalten. Mit derartigen politischen Einstellungen darf die UWG nicht an die Schalthebel der Kommunalpolitik gelangen, so der neu gewählte Fraktionsvorsitzende der CDU im Rat, Hubert Becker..." Für die SPD-Fraktion begründete Joachim Musholt ihre Zusammenarbeit mit der CDU so: "Die UWG hat die verfehlte Politik der CDU in den vergangenen Jahren mitzuverantworten, weil sie als 'Trittbrettfahrer' mit der CDU eine Symbiose einging, fast alle Entscheidungen mit der CDU getroffen hat und keine eigenen Ideen und Vorschläge entwickelte. In diesem Wahlkampf hat die UWG mit unsauberen Methoden Emotionen in der Bevölkerung geweckt und bewusst beide Ortsteile Südlohn und Oeding gegeneinander aufgehetzt. Dem setzt die SPD ihre demokratische Kultur entgegen. Um Gefahren für die Gemeinde Südlohn, für Südlohn und Oeding abzuwenden, hat sich die SPD zu einer Zusammenarbeit mit der CDU entschlossen. Beide Parteien haben Sachvereinbarungen beschlossen, ohne jeweils ihre Identität preis zu geben. Bei der Besetzung der Ausschüsse arbeiten CDU und SPD zusammen, so dass zwei Ausschüsse, nämlich der Bau-, Planungs- und Umweltausschuss durch E. Aust und der Schulausschuss durch B. Späker, von der SPD geleitet werden..."
Allerdings war die Zusammenarbeit von SPD und CDU nur von kurzer Dauer. Die CDU hielt sich nicht an gemachte Versprechungen und zeigte keine Gestaltungskraft. Sie geriet in interne Turbulenzen. Der neu gewählte CDU-Fraktionsvorsitzende Hubert Becker trat schon bald zurück. SPD und UWG näherten sich in den Folgejahren politisch an und betrieben erfolgreich Oppositionspolitik.