Jahrelang verhinderte eine Ratsmehrheit einen Antrag der SPD auf Errichtung einer jüdischen Gedenkstätte auf dem "Platz der Synagoge" vor der Volksbank im Ortsteil Südlohn unserer Gemeinde. Man
wollte dafür keinen Parkplatz opfern. Als ein engagierter Bürger einen angrenzenden Streifen seines Grundstückes zur Verfügung stellte, änderte sich 1982 die Gesinnung im Rat. Die
SPD-Ortsvereinszeitschrift "Kritisch" 25 berichtete in ihrer Dezemberausgabe 1982:
"Auf dem Parkplatz an der Volksbank in Südlohn soll eine Gedenksäule mit rundum eingeschlagener oder hervorgehobener Schrift an die ehemaligen jüdischen Mitbürger:innen der Gemeinde Südlohn
erinnern. In dem Bereich, wo heute die Volksbank steht, befand sich bis zur "Reichskristallnacht" im Jahre 1938 die Synagoge. Die Errichtung der Gedänkstätte geht auf einen Antrag der
SPD-Fraktion zurück (siehe Kritisch Nr. 23). Die SPD forderte einen Gedenkstein mit Bronzetafel und kam damit auch dem Wunsch des Heimatvereins sowie der jüdischen Kultusgemeinde nach. Auf
seiner jüngsten Sitzung entschied sich der Rat auf Vorschlag von Günter Schulten (CDU) für die Säule."
Die Gedenksäule, die in der Vergangenheit bereits mehrfach geschändet wurde, sollte uns nicht nur an die Schandtaten der NSDAP und einiger "Mitläufer:innen" aus Südlohn erinnern, sondern uns ermahnen auch heute wachsam zu sein. Rechte, linke sowie islamistisch geprägte Judenhetze ist anzuprangern und zu bekämpfen. Die Unterdrückung der Palästinenser in den besetzten Gebieten durch die israelitische Staatsmacht rechtfertigt in keiner Weise die rassistischen Ausschreitungen auf deutschen Strassen oder im Netz gegen jüdische Mitbürger:innen in unserem Land.