"An der Machbarkeitsstudie zur Reaktivierung der Bahnlinie Borken-Ahaus schieden sich die Geister im Umweltausschuss," so stand es in der Münsterlandzeitung am 17. März 2021 geschrieben. Eine knappe Mehrheit von SPD und CDU stimmten im Südlohner Umweltgremieum für die Studie, UWG und WSO votierten dagegen. "Mir fehlt die Vorstellungskraft und wir erkennen den Sinn nicht", kommentierte Leo Schrote (WSO) die Angelegenheit.
"Sinnlos" war die Streckenstilllegung der Bahnlinie vor vielen, vielen Jahren. Die SPD-Fraktion, unter Führung des damaligen Fraktionsvorsitzenden Joachim Musholt, lehnte eine Abstimmung über die "Verwendung der Bahntrasse" ab, wie in den Ruhrnachrichten vom 13.2.1988 zu lesen war: "Die SPD plädiert für den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes. Die Deutsche Bundesbahn macht genau das Gegenteil. Sie legt Strecken still und schneidet das Westmünsterland brutal vom öffentlichen Verkehrsnetz ab." Der Südlohner Gemeinderat votierte damals mit den Stimmen der CDU und UWG für den Verkauf der Bahntrasse an private Eigentümer. Ihm fehlte es, wie heute WSO und UWG, an der nötigen "Vorstellungskraft" einer zukünftigen Reaktivierung der Strecke.
Heute denkt die CDU weiter. Jörg Eggink (CDU) stimmte für seine Fraktion der Machbarkeitsstudie zu. "Wir dürfen hier nicht kurzfristig denken. Die Bahn ist ein Teil der Mobilität der Zukunft."