Im Südlohner Kommunalwahlkampf 1979 kritisierte die SPD den UWG-Kandidaten Franz-Josef Demming, weil er Sympathien für den Landmaschinenchef Wilhelm Kemper, Ramsdorferstr. 3, zeigte. Der
Vorsitzende des SPD Ortsvereins Südlohn-Oeding warf Kemper vor, Anhänger nationalsozialistischer Ideen zu sein: "Kemper vertritt Nazi-Theorien!" Die Kommentare von CDU und UWG in Flugblättern
lauteten dazu: "Polemik! Hetze! Böswillige Verleumdung! Verunglimpfung! Rothaut!"
Daraufhin veröffentlichte der SPD Ortsverein einen Brief von Wilhelm Kemper, den dieser an Joachim Musholt geschrieben hatte, in dem er sich ausdrücklich zum Nationalsozialismus
bekannte. Südlohn, den 10.09.79:
"(...) Ihre Behauptung: Kemper vertritt Nazitheorien! (national-sozialistische) möchte ich nicht einmal widersprechen, da ich mich mit Stolz dazu bekenne. Gerade diesen Bekennermut – oder auch Zivilcourage genannt – haben die meisten Nachkriegsdeutschen vermissen lassen, denn nach deren Theorie hat der 'Diktator' Adolf Hitler gegen 7o ooo ooo (Millionen) Widerstandskämpfern gekämpft, konnte es sich allerdings trotzdem erlauben, noch im 4. Kriegsjahr in einem offenen PKW quer durch den zerbombten Kohlenpütt zu fahren, während sich heute, die 'vom Volk gewählten' Politiker in Bonn hinter Stacheldraht und Mauer verkriechen müssen (...).
Sollten Sie an einer echten Aufklärung der Vergangenheitsbewältigung interessiert sein, so hoffe ich von Ihnen zu hören. Auf eines muss ich Sie schon vorher aufmerksam machen: wenn Sie dann in Zukunft die Wahrheit vertreten wollen, werden Sie einen weit schwereren Stand haben als heute. Denn mit den Wölfen heulen ist immer noch das leichtere! Aber die Wahrheit wird siegen, da hilft auch alle Greuelpropaganda nichts.
Trotz aller aufgebrachten Anrufe seitens der Bevölkerung haben Sie meine Anerkennung, da Sie Ihre Meinung vertreten und (es) nicht besser wissen. Sie können mich als den 'ewiggestrigen' abtun, aber nach einem langen Weg der Wirrnisse wird meine Meinung als die Wahrheit von Morgen dastehen, dessen bin ich mir gewiss! (...)"