Die unabhängige "Initiativgruppe Südlohner Jugendliche (IGSJ) wuchs an Mitgliedern und verstärkte ihre Angebote. Mit Kursen, Spielaktionen, Flohmärkten, Lagerfeuern, Anti-Atomprotestaktionen, Musikveranstaltungern, Theater- und Schlittschuhfahrtangeboten versuchte sie Kinder und Jugendliche zu begeistern. Diese Aktivitäten stiessen bei den politischen und kirchlichen Entscheidungsträgern auf wenig Gegenliebe. Die "offene" Jugenarbeit der IGSJ passte nicht in ihr konservatives Weltbild. Sie versuchten die Massnahmen der Jugendlichen zu boykottieren. Diese wehrten sich und veröffentlichten 1979 eine Broschüre und Leserbriefe in den Ruhrnachrichten, in denen sie der Bevölkerung die Schwierigkeiten beschrieben, die ihnen von Politik und Kirche bereitet wurden.
"Ein Plakat zur Ankündigung einer Schlittschuhfahrt nach Grefrath durfte im Südlohner Jugenheim nicht aufgehängt werden. Die Aufführung eines Kasperltheaterstückes durch die IGSJ im Südlohner Vereinshaus wurde vom Pastor Walter Winkelhues untersagt. Ein Beschwerdebrief beim Hausrat des kirchengetragenen Vereinshauses wurde durch das zuständige Gremium nicht beantwortet."
Daraufhin richteten die Jugendlichen Anträge an den Pfarrgemeinderat der Kirchengemeinde St. Vitus und an den Südlohner Gemeinderat zur Bereitstellung von Räumlichkeiten zur Aufführung eines Kasperltheaterstücks im Vereinshaus oder der Grundschule in Südlohn. Die Kirchengemeinde vertröstete die IGSJ in einem Brief: "(...) Zudem erfahren wir aus der Tagespresse, dass Sie einen entsprechenden Antrag an die politische Gemeinde Südlohn gestellt haben zwecks Gestellung von Räumlichkeiten. Der Pfarrgemeinderat wird sich erst mit ihrem Antrag beschäftigen, wenn die Entscheidung der politischen Gemeinde vorliegt (...)."
Die Gemeinde Südlohn lehnte den Antrag der Jugendlichen ab:"(...) Nach sorgfältiger Abwägung aller Gesichtspunkte ist der Gemeinderat ausserdem der Ansicht, dass der Bedarf bei dem von Ihnen beantragten Zweck durch bereits anerkannte freie Träger der Jugendhilfe im OT Südlohn abgedeckt ist und zwar im Jugendheim, Vereinshaus, usw. wofür die Gemeinde jährlich einen Zuschuss gibt."
Nach der Absage der poltischen Gemeinde erfolgte dennoch keine Genehmigung der kirchlichen Gremien zur Bereitstellung von Räumlichkeiten für Aktivitäten der IGSJ. Die Jugenlichen hatten die Nase gestrichen voll. Letztendlich führte das dazu, dass die Verantwortlichen der IGSJ einen Raum in der ortsmitte Südlohns anmieteten, in dem sie sich ungezwungen treffen konnten. Das grundsätzliche Problem der Beseitigung des Mangel von Veranstaltungsmöglichkeiten für nicht kirchlich getragene Gruppen in der Gemeinde Südlohn war damit jedoch nicht gelöst.