Die Initiativgruppe Südlohner Jugendliche (IGJS) hatte sich u.a. auch deshalb gegründet, weil die "offene" Jugendarbeit in den kirchlichen Jugendheimen in Südlohn und Oeding ungenügend war. Ein
Leserbrief von drei IGSJ-Mitgliedern in den Ruhrnachrichten vom 27.10.1978 gibt Auskunft über die Organisationsmängel und Zustände im damaligen Südlohner Jugendheim:
"Südlohner Jugendheim blieb geschlossen
Südlohn. Sonntagnachmittag 15.00 Uhr. 12 Jugendliche wollen Tischtennis spielen. Doch der Tischtennisraum bleibt geschlossen, weil der Hausmeister nicht öffnen will. Die Jugendlichen sprechen mit dem Kastellan, gehen zum Pastor (dem Hausherrn), reden erneut mit dem Kastellan und danach nochmals mit dem Pastor. Alles vergeblich! Der Raum bleibt verschlossen.
Die Sachlage: Das Hausparlament hatte vor ungefähr zwei Jahren beschlossen, dass am Sonntag neben der Diskothek auch der Tischtennisraum geöffnet wird. Diese Regelung war bisher nicht zum Kastellan durchgedrungen, so der Pastor. Und kurzfristig wollte der Pastor die Erlaubnis zum Spielen nicht geben, obwohl auch die Hausordnung den Jugendlichen Recht gibt. (Jeder Jugendliche hat das Recht, die ihm zur Verfügung stehenden Räume während der Öffnungszeiten zu nutzen. Die Spieleinrichtungen, wie Tischtennisplatten, Kickerapperate, usw. stehen allen Jugendlichen zur Verfügung). Ganz schöne Schwierigkeiten für Jugendliche, die mal etwas unternehmen wollen. Schade! 16.30 Uhr wird der Raum von einer Person X, die wir nicht nennen möchten, doch noch geöffnet. Allerdings waren hierbei weder der Pastor noch der Kastellan beteiligt. Na also, könnte man denken, was will man mehr.
Doch es bleiben einige Fragen:
Was ist das für ein Jugendheim, wo Jugendliche von Pontius nach Pilatus laufen müssen um Tischtennis spielen zu können und letztendlich doch nicht spielen dürfen? Warum tagt ein Hausparlament, dessen Mitglieder fast alle durch den Pastor ernannt wurden, nicht mehr? Überhaupt: Warum wird das Parlament nicht demokratisch von allen Jugendlichen gewählt, wie es doch normalerweise für ein Parlament üblich ist? Werden die Beschlüsse dieses Gremiums nicht ernst genommen? Was soll eine Hausordnung, wenn man sich nicht einmal auf die Rechte berufen kann, die einem darin zugebilligt werden?"