Der SPD-Ortsverein Südlohn-Oeding setzte sich bei der SPD-geführten Landesregierung NRW für den Erhalt des Südlohner Krankenhauses ein. In einem Schreiben vom 7.4.1976 an den SPD-Ortsverein legte
das Ministerium für Gesundheit und Soziales NRW seine Gründe dar, warum das Krankenhaus keinen Bestand haben sollte und schlug die Umwandlung in ein Altenkrankenheim vor. In diesem Schreiben
wurde kritisiert, dass ohne Einwilligung des Ministeriums das "Südlohner Krankenhaus auf 86 Betten vergrössert wurde". An der prinzipiellen Haltung des Ministeriums änderte sich jedoch nichts.
Zitat: "Wir bleiben nach wie vor bei dem Vorschlag, das derzeitige Krankenhaus in ein Altenkrankenheim umzuwandeln. Eure Region ist mit Altenkrankenheimplätzen stark unterversorgt und so bietet
sich daher an, das Südlohner Krankenhaus diesem Zweck zuzuführen. Der Regierungspräsident Münster (CDU) hat bereits im vergangenen Jahr die Eignung der vorhandenen Räumlichkeiten für diesen Zweck
festgestellt".
In einem zweiten Schreiben vom 10.5.1976, welches der SPD-Ortsverein Südlohn-Oeding über den SPD-Landtagsabgeordneten Rademaker erhielt, führte das Ministerium weiter aus: "Aufgrund einer
Besprechung vom 28.3.1974 in Südlohn ist die Auslauffrist für das dortige Krankenhaus bis zum 31.12.1977 verlängert worden. In dieser Besprechung wurde der Träger (Katholische Kirche) gebeten,
Vorstellungen über die Umwandlung des Krankenhauses in ein Altenkrankenheim zu entwickeln und mit dem Landschaftsverband Westfalen Lippe zu verhandeln. Das ist bis zu diesem Zeitpunkt jedoch
nicht geschehen.". Weiter hiess es: "Unser Haus würde es sehr begrüssen, wenn der Träger sich zu dieser zweiten Möglichkeit (Umwandlung) entschliessen würde, zumal er sich bereits in einem
Widerspruchsverfahren im Jahre 1974 zu einer Umstellung bereit erklärt hat".
Während die SPD sich beim Ministerium für den Erhalt des Südlohner Krankenhauses einsetzte, das Ministrium jedoch für eine Umwandlung plädierte und finanzielle Unterstützung zusagte, spielte der
Träger ein Doppelspiel. Einerseits erklärte er sich zur Umwandlung bereit, anderseits stockte er ohne Genehmigung die Zahl der Betten auf um möglicherweise das Krankenhaus zu erhalten. In der
Öffentlichkeit wurde seitens der Kirchengemeinde und der CDU kräftig auf die böse SPD-Landesregierung geschimpft, die den Südlohnern das Krankenhaus wegnehme.
Die "Kritisch" deckte diese Ungereimtheiten auf und zwang den katholischen Träger (Vertreter Pfarrer Walter Winkelhues ) "Farbe" zu bekennen. Winkelhues musste zugeben, das er mit der
Landesregierung über eine Umwandlung des Krankenhauses in ein Altenkrankenheim (Therapiezentrum) verhandelte und gewillt war, dafür finanzielle Hilfen in Anspruch zu nehmen. Später zeigte
sich, das die Entscheidung zur Umwandlung richtig und wegweisend war.