In Südlohn tobte der Bundestagswahlkampf. Die örtliche CDU brachte ein Informationsblatt mit dem Namen "CDU-Inform" heraus und reagierte damit auf die SPD-Zeitung "Kritisch".
In der "Inform" griff die CDU die Südlohner SPD frontal an. In einem Beitrag zur Bundestagswahl disqualifizierte die Ortsunion die Sozialgesetzgebung der SPD-geführten Bundesregierung. Hier
einige Auszüge aus einem Leserbrief der Ausgabe "Kritisch" Nr. 4, zum Erscheinen der "CDU-Inform":
"Glückwunsch der CDU, der es gelungen ist, ein Heft herauszubringen, in das der Bürger informiert werden soll. Sie reagiert damit auf die Zeitung "Kritisch" des SPD-Ortsvereins, mit der wir
dokumentieren, was wir unter Information der Bevölkerung und mehr Demokratie in unserer Gemeinde meinen (...). Die Südlohner wissen, wer sich für ihre Interessen einsetzt, wenn es um
Wasserbeschaffungsverband, Sprachlabor oder Kinderspielplätze geht. Das sind nämlich die angeblich 'amtsmüden' SPD-Ratsmitglieder Theo Hecker und Jupp Schlottbohm und die als 'linksdrallig'
beschimpften 'Juso-Musholt, Jung-Hecker & Co.'. Brüsten tun sich damit, wie bei den Kinderspielplätzen, die um Posten und Ansehen buhlenden Ratsherren der CDU, wie Liesner und Emmerich. Aber
sei's drum. Hauptsache ist, dass endlich für unsere Kinder etwas getan wird.
Ihr wahres Gesicht zeigt die CDU aber mit ihrem 'Märchen zur Freien Marktwirtschaft' aus der 'Business Week'. Da wird der Unternehmer als 'rosa Hühnchen' dargestellt und die Arbeiter sind 'Kühe,
Enten, Schweine und Gänse'. Der Unternehmer arbeitet und schafft, wird dabei aber von den Arbeitern nicht unterstützt. Diese haben Angst ihre Sozialhilfe oder das Arbeitslosengeld zu verlieren.
Andere haben nichts gelernt oder befürchten aus der Gemeinschaft der Arbeiter ausgeschlossen zu werden. Wörtlich heisst es: 'Jedermann im Hühnerhof kann so viel verdienen wie er will. Aber unsere
modernen Sozialgesetze verlangen, dass die Produktionmittel-Eigner ihr Erzeugnisse mit den Habenichtsen teilen' (...). Ich schäme mich für Südlohn, dass auch hier 'christliche Demokraten' solche
Meinungen vertreten. Der Wähler wird am 3. Oktober entscheiden, ob man deren Gesinnungsgenossen im Bundestag die Verantwortung überträgt."