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Wahlkampf 1975 – Pupp hes, wen kin Gatt hes

Im Kommunal-und Landtagswahlkampf NRW trat in Südlohn eine Wählergemeinschaft auf, die sich UWG (früher FWG) nannte. Sie behauptete unabhängig zu sein, empfahl ihren Wählern auf Kommunalebene UWG, auf Landesebene aber CDU zu wählen.
Im Kommunalwahlkampf spielten die "Unabhängigen" die beiden Ortsteile der Gemeinde gegeneinander aus. Sie wollten damit den "Himmelsstürmern" (Bezeichnung der UWG für die CDU) Einhalt gebieten. Mit Wahlkampfaussagen wie: "Wer CDU wählt, wählt den Ortsteil Südlohn" und "Wer CDU wählt, wählt Emmerich" versuchte die UWG in Oeding Profit zu schlagen. Im Ortsteil Südlohn benutzte sie die Parolen nicht. Hier wollte sie keine Wähler verschrecken.
Für Emmerich, CDU-Bürgermeisterkandidat, wurden die "Unabhängigen" zum Stolperstein. Seine Bemerkung über den Wählerverein: "Ein lächerlicher Haufen", wurde von der UWG hochgespielt und brachte ihn zu Fall. CDU-Bürgermeisterkompromisskandidat wurde daraufhin Schulze-Wehning-Oenning.
Nach der Wahl kehrte Ernüchterung ein. Den "Himmelsstürmer" war durch die UWG keine Einhalt geboten worden. Die SPD formulierte in der "Kritisch" daher schadenfroh: "Der lächerliche Haufen hat noch nicht bewiesen, dass er keiner ist. 'Pup hes,wen kin Gatt hes'. Die SPD ist die einzige Partei, die opponiert."