1969 schlossen sich die beiden Orte Südlohn und Oeding zu der Verwaltungsgemeinde Südlohn zusammen. 1969 gründeten mutige Männer aus Oeding den SPD-Ortsverein. Bei der im gleichen Jahr
abgehaltenden Kommunalwahl konnte die SPD die 10 Wahlbezirke nur mit Oedinger besetzen. Im Ortsteil Südlohn gab es noch keine SPD Kandidaten/innen. Die SPD schaffte die 5% Hürde und errang
über die Reserveliste ein Ratsmandat.
Am 4. Mai 1975 fanden die zweiten Kommunalwahlen auf dem Gemeindegebiet Südlohn statt. Diesmal Konnte die SPD in den 14 Wahlbezirken auch 2 Südlohner Bürger/innen aufstellen. Es kandidierten
Christa Musholt, Günther Bednarz, Willi Maul, Manfred Hecker, Joachim Musholt, Siegfried Osterholt, Hans Rogge, Franz Middelkamp, Franz Tünte, Heinz Hecker, Josef Schlottbohm, Karin Hecker, Theo
Hecker und Heinrich Brüsecke. Christa Musholt und Joachim Musholt wohnten im Ortsteil Südlohn, die anderen Kandidaten/innen in den Südlohner Wahlbezirken stammten aus Oeding. Die SPD erhielt
11,7% der Stimmen, kein berauschendes Ergebnis. Immerhin hatten sie ihren Stimmenzahl verdoppelt.
In ihren Wahlkampfaussagen sprach sich die SPD gegen die bisher einseitig betriebene (Textil) Industriepolitik und für eine "wirtschaftlich gesunde (differenzierte) Weiterentwicklung der
Gemeinde aus. Für die Jugendarbeit erhob die SPD folgende Forderungen:
- Jugendliche "sollen in ihren Angelegenheiten nicht nur mitreden, sondern auch mitbestimmen und mitverantworten dürfen"
- "finanzielle Zuschüsse der Gemeinde" müssen "für alle Jugendlichen", -organisiert oder nicht organisiert- zugänglich sein.
- "der zukünftige Gemeinderat muss dafür sorgen", dass ein/e Jugendarbeiter/in (den/die es damals noch nicht gab) für "Jugendfragen zuständig ist.
Die SPD sprach sich gegen den Bau eines von der CDU propagierten Hallenbades aus, da "die Folgekosten nicht zu tragen sind". Stattdessen forderte sie
- den Bau von Kinderspielplätzen
- gemeindliche Unterstände für Busreisende
- eine Verbesserung der "skandalösen Verkehrsverbindung zwischen beiden Ortsteilen"
Mit Vehemenz sprach sich die SPD für eine bessere Zahnarztversorgung in Oeding aus. Für den Bereich Umweltschutz forderte die Einhaltung der bestehenden Gesetze. Die Gemeinde Südlohn sollte das
"verbotene Einlassen von Abwässern in die Schlinge (Rio Jauche)" verhindern.
Josef Schlottbohm und Theo Hecker wurden über die Reserveliste in den Südlohner Gemeinderat gewählt. Sie betrieben eher eine ruhige Ratspolitik, während die aufbegehrenden Jugendlichen in der SPD
mit ihren Mitstreitern aus der BevölkerUng in den Folgejahren für reichlich Trubel im Gemeindeleben sorgten.