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Kulturbürgerhaus Südlohn: CDU schwenkt um, Verwaltung in der Kritik

Das politische Gezerre um das geplante Kulturbürgerhaus "Tonart" in Südlohn ist zu Ende.

 

Die CDU hatte Bürgermeister Christian Vedder Untätigkeit vorgeworfen. Jahrelang habe er die ehrenamtlichen Aktivisten, die "Tonart" planten, wursteln lassen, ohne ihre Ideen und Konzepte auf ihre Machbarkeit hin zu überprüfen. Ganz unberechtigt ist der Vorwurf nicht. Ein Angestellter des Bürgermeisters war bei allen Besprechungen der Lenkungsgruppe der Aktiven dabei. Durch ihn hätte sich Vedder laufend über den Stand der Planungen informieren und hilfreich eingreifen können. Das wäre auch nötig gewesen, denn ohne die aktive Unterstützung der Gemeinde Südlohn ist ein erfolgreicher Förderantrag für ein Kulturbürgerhaus bei den potentiellen Geldgebern nicht zu stellen. Auch hätte der Bürgermeister viel früher Grundstücksangelegenheiten und planungsrechtliche Voraussetzungen für das Projekt klären müssen.

 

Auf der anderen Seite: Die CDU hätte sich ebenfalls früher einbringen und in der Lenkungsgruppe mitarbeiten können. Sie verweigerte sich jedoch und pfiff ihren stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden energisch zurück, als dieser sich für die Bereitstellung von 90 000 Euro im gemeindlichen Haushalt aussprach, um damit die Planungskosten zur Ermittlung der nötigen Daten für einen erfolgreichen Förderantrag abzudecken zu können.

 

Nachdem der Bürgermeister, auf Druck der CDU, sich nun endlich bequemte sich schlau zu machen und dem Rat auf seiner Sitzung am 12. Juni mitteilte, in welchem Masse Mittel, unter welchen Voraussetzungen für ein Bürgerhaus bei Geldgebern zu aquirieren sind, - zwar in geringerer Höhe, wie erhofft - schwenkte die CDU um und möchte das Projekt nun unterstützen und mitarbeiten.

 

Ende gut, alles gut?

 

Nur wenn die CDU bei dem Kulturbürgerhaus "Tonart" nicht den Ton angeben will und den aus der Lenkungsgruppe neu entstandenen Verein positiv begleitet, werden Gemeinde und Ehrenamtliche das Bürgerhaus zielführend errichten können. SPD, UWG und die anderen Parteien in Südlohn haben es der CDU vorgemacht. Das Konzept ist entscheidend, nicht der Standort. Südlohn braucht ein Bürgerhaus - keine Mehrzweckhalle - für seine Vereine, seine Jugend und seine herausragende Musikkapelle.