Die CDU - und in ihrem Schlepptau die Grünen - will einen alternativen Standort für das geplante Kulturbürgehaus in Südlohn.
Hätten ihre Fraktionsmitglieder das in jahrelanger Arbeit entworfene Konzept des Trägervereins studiert, bzw. hätten sie an den Veranstaltungen der Lenkungsgruppe teilgenommen, müsste die CDU
feststellen: Das Kulturbürgerhaus ist nur an dem bisher vorgesehenen Standort am "ehemaligen Vereinshaus" zu verwirklichen, wie es von den Gutachtern im "Integrierten Städtebaulichen
Handlungskonzept vorgeschlagen wurde.
Die CDU will das Kulturbürgerhaus nicht, sie will eine Mehrzweckhalle, wenn sie überhaupt irgendwelche Vorstellungen hat. Sie denkt kleinkariert und der Sachlage unangemessen.
Dagegen stemmen sich SPD und UWG.
Die UWG appelliert in einem Antrag an den Rat, der am 8. Mai tagte, an alle Ratsmitglieder, "sich in der Ratssitzung für den Standort 'Altes Vereinshaus' zu entscheiden, um dann mit der
Lenkungsgruppe (des Trägervereins), Verwaltung und Bezirksregierung endlich die nächsten Schritte gehen zu können."
SPD und UWG fürchten weitere und unnötige Ausgaben für ein neues, von der CDU gefordertes, Standortgutachten und gar ein Scheitern des Projektes, da eine 90%ige Landesförderzusage nicht
unbegrenzt gilt.
Potente Unterstützer für das Kulturbürgerhaus springen bereits vom fahrenden Zug. So teilt der Vorsitzende des Trägerverein des Kulturbürgerhauses, Manfred Wanning, den "lieben Ratsmitgliedern"
in seinem Schreiben vom 30. April mit, das das Kreisorchester Borken möglicherweise das Kulturbürgerhaus nicht mehr mitnutzen möchte und sich nach Alternativen umsieht. Damit drohe eine
angedachte Förderung des Kreises Borken zu entfallen. Gleichfalls drohe ein Rückzug der Landesmusikakademie aus diesem Projekt. Hier seien ebenfalls entsprechende Fördergelder nicht mehr zu
akquirieren.
Wanning mahnt: "Ich möchte heute nochmal an alle politischen Mitglieder der Gemeinde meine Bitte aussprechen, sich diesen Zustand genau zu Gemüte zu führen. Ebenfalls weise ich darauf hin, dass
wir uns vom Trägerverein von der Entscheidung, extrem hohe Kosten für Gutachten zu veranschlagen, distanzieren. Sollte es zu Vorwürfen der finanziellen Veruntreuung aus der Gemeinde kommen,
würden wir diese von uns weisen".
Dem kann sich die SPD nur anschließen.