Auf der Ratssitzung am 10. April wurde unter Punkt 3 der Tagesordnung von den Politikern im Zwiegespräch mit der Verwaltung heftig über neu geplante Windkraftanlagen auf dem Gebiet der Gemeinde
Südlohn diskutiert. Die Ratsmitglieder hatten zu dem Tagesordnungspunkt zuvor keine vorbereitenden Unterlagen erhalten. Auch auf der Sitzung gab die Verwaltung den Anwesenden keine
Neuigkeiten preis.
Dabei gibt es exakte Pläne der Stadtwerke Münster und der beteiligten Investoren, wie die neuen Windkraftenergiegebiete im Flächennutzungsplan zugeschnitten sein sollten, damit die 10-12, 250m
hohen Windkrafträder auf den Flächen der involvierten und profitierenden Landwirte errichtet werden können. Sie liegen mit den entsprechenden unterschriftsreifen Vertragsunterlagern in den
Schubladen der Projektpartner. Warum wurden sie auf der Ratssitzung nicht präsentiert? Über neu auszuweisende Nutzungsflächen für Windkraft haben die politischen Gremien zu entscheiden,
nicht die Investoren.
Es gibt die Aussage des Herrn Joksch, dem ehemaligen Geschäftsführer der Stadtwerke Münster, aus dem Jahre 2017, dass gegen Gebietsfestlegungen der Gemeinde Südlohn im Flächennutzungsplan nicht
geklagt wird, auch wenn dies möglich sei. Der Bürgermeister sollte dringend das Gespräch mit dem neuen Interimsgeschäftsführer der Stadtwerke Münster führen, ob diese Festlegung noch gilt. Die
Interessen der Gemeinde Südlohn und der angrenzenden Anwohner neuer Windgebiete, die zu Recht Geräuschpegel und Schattenwurf der Windkraftanlagen fürchten, müssen berücksichtigt werden.
Es stellt sich darüber hinaus die Frage, warum sich Verwaltung und Politik nicht viel früher für die Errichtung von Bürgerwindparks engagierten und planungsrechtlich vorbereiteten, wie sie die
BBWind Projektberatungsgesellschaft mbH am 27. März auf Einladung des Bürgermeisters den Fraktionsspitzen der im Rat vertretenden Parteien vorstellte? Von solchen Projekten profitieren viele
Bürger. Sie stärken den sozialen Frieden und das Steueraufkommen verbleibt in der Gemeinde.